5 Vorurteile über Yoga
„Yoga? Da muss man sich doch verbiegen können, wie eine Brezel?!“ Oder vielleicht doch nicht?
Rund drei Millionen Menschen in Deutschland praktizieren Yoga. Yogastudios und Yogalehrer sprießen wie Pilze aus dem Boden. Ganz klar: Yoga ist mehr als nur ein flüchtiger Trend. Dennoch gibt es einige Vorurteile, die nicht abreißen wollen und mir als Yogalehrerin immer wieder begegnen. Findest auch du dich wieder?

Nr. 1: Für Yoga bin ich zu unbeweglich
Ein echter Klassiker. Das ist ungefähr so, als wenn man sagen würde „zum Duschen bin ich zu schmutzig“ oder für „Sport bin ich zu unsportlich“. Denn gerade wenn du deine Beweglichkeit verbessern möchtest, ist Yoga ideal! Dennoch gilt auch: Die Übung passt sich an den Menschen an, nicht der Mensch an die Übung. Das heißt du übst innerhalb deiner körperlichen Grenzen und überschreitest diese gezielt, Schritt für Schritt. Bleibe kontinuierlich am Ball und du wirst überrascht sein, wie sehr deine Flexibilität zunehmen wird!
Nr. 2: Yoga ist nur was für Frauen
Wusstest du, dass Yoga mehrere Jahrhunderte lang nur von Männern praktiziert werden durfte? Im Westen praktizieren heute tatsächlich mehr Frauen als Männer Yoga und so wird Yoga meist mit der Rolle des Weiblichen assoziiert. Doch Yoga stärkt nicht nur den Geist, sondern auch den Körper, macht ihn beweglich und stark zugleich. Die sportliche Leistungsfähigkeit wird verbessert. Sogar die deutsche Nationalelf praktiziert Yoga. Yoga ist definitiv für jeden geeignet, egal ob männlich, weiblich oder alles dazwischen!
Nr. 3: Yoga ist kein richtiger Sport!
Stimmt! Yoga ist ursprünglich kein Sport, sondern eine Jahrtausende alte indische philosophische Lehre. Die Körperübungen (Asanas), die in den Yogastunden meist geübt werden sind tatsächlich nur ein kleiner Teil des Yoga und dienten ursprünglich nicht dazu einen fitten und schlanken Körper zu bekommen, sondern die Yogis auf den Meditationssitz vorzubereiten. Nichts desto trotz kann man bei den körperbetonten Yogastilen wie Vinyasa Flow, Ashtanga Yoga oder Power Yoga so richtig ins Schwitzen kommen und den Körper formen. Die Beweglichkeit, Balance und Koordination wird verbessert, was eine wunderbare Ergänzung zu anderen Sportarten darstellt.
Nr. 4: Beim Yoga wird nur rumgelegen und geatmet, ja, sogar geschlafen!
Mal abgesehen davon, dass „rumliegen und atmen“ sehr schön und entspannend sein kann 😉 ist dies zu pauschal ausgedrückt. Es gibt zahlreiche unterschiedliche Yogastile die einen unterschiedlichen Fokus verfolgen – vom passiven Yin Yoga über fließendes Vinyasa bis hin zum kraftvollen Power Yoga, die körperlich sehr fordernd sein können (siehe Punkt 3). Probiere unterschiedliche Stile aus und finde DEIN Yoga. Und ja, es kann durchaus sein, dass man am Ende der Stunde in der Endentspannung einschläft – was nur beweist, wie wunderbar entspannend Yoga wirkt, wenn man dabei sogar innerhalb kürzester Zeit in einem Raum voller fremder Menschen anfängt zu schlummern.
Nr. 5: Yoga ist mir zu esoterisch, alles Neuzeit-Hippie-Quatsch!
Keine Angst, um Yoga zu üben, musst du keine Räucherstäbchen mögen, keine Hippiekleidung tragen, kein Veganer werden und noch nicht einmal „Om“ singen. In erster Linie geht es darum, dass es dir gut geht - und dazu kann Yoga nachweislich beitragen. Yoga beugt Rückenschmerzen vor, reduziert Stress, verbessert dein Konzentrationsvermögen, und, und, und. Auch hier gilt: Finde deinen Stil und vor allem einen Lehrer, der zu dir passt. Vielleicht merkst du aber auch mit zunehmender Yogapraxis, dass pflanzliche Ernährung gar nicht so schlecht ist ... und dass das „Om“ eine unheimlich kraftvolle Wirkung hat. 😉 Sei offen und denke daran: Alles kann, nichts muss.
Also los,
nichts wie rauf auf die Matte!